LEBEN IST BEWEGUNG

PHILOSOPHIE DER OSTEOPATHIE

In unserem Körper werden alle lebensnotwendigen Funktionen ununterbrochen aufeinander abgestimmt. Alles ist in ständiger Bewegung, ohne daß es uns wirklich bewußt wird.

Zu diesen Mobilitäten zählen beispielsweise: der pulsierende Blutstrom, die rhythmische Atembewegung, die unwillkürliche Arbeit unserer Verdauungsorgane, die Strömung der Körperflüssigkeiten aber auch alle Bewegungen durch Muskulatur, Sehnen, Gewebe und Gelenke. Alles ist eine Einheit. Teilbereiche fügen sich zu einem großen Ganzen.

Sind Bewegungen von Teilbereichen eingeschränkt, dann wird dadurch auch die Funktion z.B. eines "Organs" eingeschränkt. Dies bedeutet, eine veränderte Beweglichkeit beeinflußt auch immer die Funktion einer Struktur.

Manchmal führt diese Funktionsstörung zu Anpassungen wie Fehlhaltungen. Die eingeschränkte Funktion kann sich auch auf andere Körperstrukturen ausweiten oder andere Körperstrukturen übernehmen dann diese Funktion. Funktionsstörungen können, aber müssen nicht zu Symptomen wie Schmerzen führen. Möglicherweise gibt es viele Kompensationen, aber wenig Symptome.

Manche Funktionsstörungen haben sich auf viele Bereiche des Körpers ausgeweitet.

Dies geht oft solange gut, bis die Ausgleichsfähigkeit des Körpers erschöpft ist. Bei außergewöhnlichen zusätzlichen Belastungen wie Streß jeder Art reagiert der Körper heftig. Dann kann es auch an sekundären Körperregionen zu Symptomen kommen.

Die Osteopathie zielt auf die vollständige Beseitigung aller Bewegungseinschränkungen.

Sowie diese behoben sind, werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die normale Funktion der Struktur wird vom Körper wieder hergestellt.

Die Osteopathie leistet also Hilfe zur Selbsthilfe und kann daher gut mit anderen regulativen Therapieverfahren verbunden werden.

DREI KÖRPERSYSTEME IN HARMONIE

Aus der Sicht der Osteopathen besteht unser Körper aus drei Systemen, die sich gegenseitig beeinflussen. Die Art der osteopathischen Behandlung richtet sich danach, welches der drei Systeme beeinträchtigt ist. Der Bewegungsapparat (Muskel-Gelenk-System) wird mit Hilfe der „parietalen Osteopathie" therapiert, bei inneren Organen kommt die „viszerale Osteopathie", beim inneren Steuerungssystem des Körpers (Gehirn und die dazugehörigen Strukturen) die „cranio-sacrale Osteopathie" zum Einsatz. Das Ziel ist die Harmonie all dieser drei Körpersysteme – denn nur dann ist der Mensch gesund.

OSTEOPATHIE BEI BABIES UND KLEINKINDERN

Sie sind wichtige osteopathische Patienten. Sie haben nach den Geburten oft Bewegungseinschränkungen im Schädelbereich. Insbesondere, wenn es um Eingriffe wie Zangengeburt oder ähnliches geht. Die weichen Schädelknochen brauchen ein viel sanfteres Vorgehen des Therapeuten und dieser sollte daher eine langjährige Erfahrung mit Kindern nachweisen können. Kinderbehandlungen zeichnen sich durch Behandlungserfolg nach nur wenigen Behandlungen aus. Dagegen brauchen schwierige und ältere Patienten, wie bei anderen Behandlungsverfahren auch, eher einen längeren Behandlungszeitraum.

Eine schwierige Geburt kann starke Spannungen im Körper des Babys verursachen. Die Osteopathie bietet eine sanfte Möglichkeit, diese zu lösen und so dem Neugeborenen Schmerzen oder gar Entwicklungsstörungen zu ersparen.

Eine Geburt ist ein unvergessliches Ereignis – ein wunderschönes, beglückendes Erlebnis, zugleich aber auch mühevolle, erschöpfende Schwerstarbeit. Das betrifft nicht nur die Mütter, sondern auch die Neugeborenen. Für sie ist die „Reise" durch den Geburtskanal im wahrsten Sinne des Wortes harte Knochenarbeit. Bei schwierigen oder lange dauernden Geburten kann es nämlich zu starken Verschiebungen und Spannungen im Bewegungsapparat des Babys kommen. (Bei der Mutter hingegen kann vor allem der Beckengürtel extrem beeinträchtigt werden.) Diese übermäßigen Spannungen können im zarten und weichen Körper – besonders im Skelett und in der Muskulatur – des Säuglings gespeichert bleiben, was wiederum in seinem späteren Leben zu unangenehmen Schmerzen oder gar Entwicklungsstörungen führen kann.

Die Osteopathie bietet eine sanfte Möglichkeit, alle derartigen schmerzhaften Verschiebungen und Spannungen zu lösen. Die mittlerweile rund hundert Jahre alte Methode aus den USA geht davon aus, dass sich alle Strukturen im Körper wie etwa Organe, Muskeln und Knochen in einem gewissen Ausmaß frei bewegen können. Unfälle, Verletzungen, Schockzustände sowie auch verlängerte Geburten führen in der Regel zu Spannungen, die diese natürliche Bewegung einschränken. Ein professioneller Osteopath lädt den Körper durch Hände- und Fingerdruck sowie bestimmte sanfte Techniken ein, die ursprüngliche Freiheit der Bewegung wieder zu entdecken. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf die Kraft, Gesundheit und Vitalität im Körper und somit besonders auf das Selbstheilungsvermögen gerichtet. Auf diese Weise kann sich die frisch gebackene Mutter schneller erholen und ihr Baby die ersten Lebenswochen und Monate entspannter genießen.


INDIKATIONEN


Das Baby

- nach der Geburt zur Harmonisierung nach Geburtskomplikationen

- nach Frühgeburten

- Schlafprobleme und Trinkschwierigkeiten

- Kopfasymmetrien und Kopfschiefhaltung

- Häufiges Schreien „ohne Grund


Das Kleinkind

- ungeklärte Schlafstörungen häufige Ohrenentzündungen

- Schnupfen, Angina, Bronchitis

- Allergien

- Auffälligkeiten im Verhalten und Verzögerung der Entwicklung

- Sturz oder Aufprall


Schulkind und Jugendliche

- Haltungsprobleme Rückenbeschwerden

- Zur Unterstützung bei Zahnspangen und Kieferfehlstellungen

- guter Einfluss bei Lernschwierigkeiten

- Stottern

- Schnelle Wachstumsschübe

- Hyperaktivität

- Konzentrationsschwierigkeiten